TEST: JBL Flip 3 - Robuster Bluetooth-Lautsprecher in acht verschiedenen Farben

JBL Flip3 Front Seitlich1

JBLs Flip-Serie von robusten, spritzwassergeschützten und gleichzeitig akustisch leistungsfähigen Bluetooth-Lautsprechern entwickelt sich stets weiter. Bereits die dritte Generation der kabellosen Lautsprecher in kompakter Form ist seit Juli im Handel erhältlich. Die grundsätzlichen Eigenschaften der Flip-Serie bleiben wie gehabt: ein robustes Design, solide Akkulaufzeit, die Nutzung des Gerätes als Freisprecheinrichtung und die Zuspielung via analogem Klinkenanschluss oder drahtlos über Bluetooth. Im Flip 3 stecken nun zusätzlich zwei passive Bass-Radiatoren, die dem Kompakt-Lautsprecher zu einem voluminöseren und kräftigeren Auftritt in den unteren Frequenzbereichen verhelfen sollen. Ebenfalls neu ist die Verbindungsmöglichkeit mit bis zu drei Bluetooth-Geräten sowie die neue JBL Connect-Technologie, mit der man zwei kompatible Lautsprecher kombinieren kann, um ein intensiveres Klangerlebnis zu realisieren. In acht Farben ist der JBL Flip 3 zur UVP von 129 EUR erhältlich.

JBL Flip3 Rueckseite Seitlich1

Rückseite und Seite

JBL Flip3 Tieftoener2

Einer der beiden Passivradiatoren

JBL Flip3 Bedienelemente Rueckseite1

Bedienelemente

Die Röhren-ähnliche Form ist dem Flip seit der ersten Generation zu Eigen und macht gleichermaßen einen schicken wie zweckdienlichen Eindruck. Seitlich und an der Rückseite ist das Gehäuse mit Kunststoff ummantelt, als Lautsprecher-"Gitter" dient ein Stofffasergeflecht. Der Flip 3 ist nichs nur spritzwassergeschützt und hält problemlos Regen aus, man kann ihn auch einfach unter fließendem Wasser abwaschen, sollte er im Outdoor-Einsatz einmal schmutzig werden. Ein komplettes Eintauchen in Wasser des Flip 3 sollte man aber lieber vermeiden, auch wenn der Micro-USB- und der AUX-Klinkenanschluss mit einer Kunststoffabdeckung vor dem Eindringen von Wasser geschützt sind. Mittig vorne ist ein JBL-Logo untergebracht, welches unabhängig der Farbe des Flip 3 in rot erscheint. Die Verarbeitung lässt kaum Kritik zu, alles wirkt sauber miteinander verbunden. Aufgrund der runden Form ist auf den ersten Blick nicht gleich ersichtlich, wie der Bluetooth-Lautsprecher positioniert gehört. Die interne Gewichtsverteilung sorgt aber automatisch für die korrekte Position, so dass die Bedienelemente an der Rückseite mit den Fingern gut erreichbar sind. Den Flip 3 vertikal aufzustellen ist nicht zu empfehlen, da an den beiden Seiten ja die Passiv-Lautsprecher integriert sind.

JBL Flip3 Bedienelemente Rueckseite2

Power- und JBL Connect-Button sowie Batterie-Anzeige

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JBL Flip3 Anschluesse Rueckseite

Anschlüsse

Hier befinden sich auf dem Stoffgitter eine Anrufannahme-Taste, die Taste zur Verbindung mit Bluetooth sowie Bedienelemente zur Lautstärkeregelung. Diese sind als Kunststoff-Drucktasten ausgeführt und bieten solides Feedback. Direkt an der Rückseite im Bereich des Kunststoffüberzugs ist der Power-Button und die Taste für JBL Connect zu finden. Ebenso eine Batterie-Anzeige mit weißen LEDs, die direkt nach dem Einschalten aufleuchten. Auch eine Trageschlaufe kann hier angebracht werden. Da das wassergeschützte Gehäuse dicht versiegelt ist, kommt man an die eigentlichen 40 mm Schallwandler nicht heran, lediglich die beiden Passivradiatoren sind links und rechts zu sehen und mit einem JBL-Logo - schwarz auf anthrazit - versehen. Im Lieferumfang außerdem enthalten ist eine Trageschlaufe sowie ein USB-Ladekabel.

Der robuste Speaker ist hauptsächlich für den Einsatz draußen konzipiert und mit 450g Gewicht wiegt der Flip 3 in etwa soviel wie ein Tablet und belastet den Rucksack nicht allzu sehr. Der LiPo-Akku kommt dabei noch auf satte 3000 mAh und schafft bei der Ausgangsleistung des Flip 3 von 2 x 8 Watt, je nach gehörtem Pegel, bis zu 10 Stunden Wiedergabezeit. Geladen wird der Akku bei etwa 1A Ladestrom in ca. dreieinhalb Stunden. Für Bluetooth kommt die Version 4.1 zum Einsatz, aptX wird aber nicht unterstützt.

Klang

Das Ein- und Ausschalten kommentiert der JBL-Lautsprecher stets mit einem vergleichsweise lautstarken Sound-Effekt, der von der aktuellen Pegel-Einstellung unabhängig bleibt. Ist der Flip 3 noch nicht mit einem Bluetooth-Zuspieler verbunden, schaltet er automatisch in den Verbindungsaufbau-Modus. Dabei blinkt die blaue LED des Power-Buttons und der Flip 3 ist für andere Bluetooth-fähige Geräte sichtbar. Im iPhone 6 taucht das Gerät dann als "JBL Flip 3" auf und ist mit einem Klick verbunden.

Akustisch macht er nach den ersten Klangtestreihen einen sehr soliden und lebendigen Eindruck. Er kann durchaus laut und spielt dabei auch weitgehend souverän auf, ab einem gewissen Pegel aber kann man die Kompression und auch leichte Verzerrungen nicht mehr fernhalten. Joe Bonamassas Acoustic Evening - live im Wiener Opernhaus - gestaltet der JBL dynamisch und mit kräftigem Antrieb. Das Klanggeschehen löst sich ganz gut vom Bluetooth-Lautsprecher, die Staffelung der einzelnen Instrumente wie auch die Breite der Bühne könnte aber etwas ausgeprägter sein. Die Stimme des Bluesrock-Gitarristen wirkt sogar recht natürlich, wenn natürlich nicht alle Facetten und feindynamischen Details erfasst werden. Dass JBL mit dem Flip 3 in den tieferen Frequenzbereichen nachlegen wollte, kann man bereits hier nachvollziehen. Das Schlagzeug wirkt voluminös und zeigt auch vereinzelt einen kräftigen Punch, der präzise angebracht wird. Manchmal wirkt der tiefe Bereich gar etwas gut gemeint und dick aufgetragen, wirklich störend wird dies aber nur audiophile Hörer, die ohnehin nicht Fans kompakter Bluetooth-Lautsprecher sind. Violinen und Gitarren überzeugen mit klarem Ausdruck und können auch untereinander gut differenziert werden.

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Da der Hersteller schon von erhöhter Tieftonperformance spricht, darf der JBL seine Basskraft auch bei elektronischer Musik unter Beweis stellen. Bei Raptor von Digital X begeistert der Flip 3 mit solidem Punch und insgesamt kräftigem Fundament. Die Kickbässe kommen gelungen kräftig und präzise, die hohe Geschwindigkeit macht dem Bluetooth-Speaker nicht zu schaffen. Die vielen akustischen Synthesizer-Elemente kommen sauber heraus und der Flip 3 schafft eine angenehme und mitreißende Kulisse mit angemessener Räumlichkeit. Auch der aggressive Kickbass bei Violetta von Orjan Nilsen kommt hart und flink daher, die übrige Klangkulisse wird davon aber nicht überschattet und wird klar und sauber ausstaffiert. Natürlich fällt es dem Zuhörer bei zunehmend komplexem Umfeld schwerer, einzelne Details zu erkennen und zu differenzieren, insgesamt bleibt der Flip 3 aber lebendig und souverän.

Selbst beim rockigen Sound der Eagles macht der Flip 3 eine gute Figur. Bei Heartache Tonight legt er zwar untenrum eine Schippe zuviel auf, bietet aber schwungvollen und angenehmen Sound. Selbstverständlich wird die Differenzierung der einzelnen Instrumente etwas schwierig und auch der Bühnenaufbau ist aufgrund der nicht sehr breiten Bühne nicht ganz einfach zu erkennen. Die Stimme aber wirkt recht gut und die Instrumente gehen in ihrer Komplexität nicht komplett unter. Ebenso verhält es sich bei "The Long Run", die Stimme ist klar und hebt sich zentral von den übrigen Instrumenten ab. Das Schlagzeug wird ebenfalls in seinen verschiedenen Strukturen gut erfasst und selbst das Piano gefällt. Das Ganze kulminiert in einer lebendig schwungvollen und animierenden Atmosphäre. Zwei mal ist während der Klangtests leider ein kurzer Aussetzer während der Bluetooth-Übertragung aufgetreten. Wir haben dann die Verbindung gekappt und erneut aufgebaut und konnten danach keine Probleme mehr feststellen.

Vergleichen muss sich der Flip 3 mit schlagkräftigen Kandidaten wie dem envaya Mini von Denon. An Features ist der JBL-Lautsprecher diesem überlegen - nicht nur bietet der Flip 3 Spritzwasserschutz und kann unter Wasser abgewaschen werden, auch eine Verbindung mit bis zu 3 Geräten (2 beim Denon) und die JBL-Connect-Technologie, mit der man mehrere JBL Connect-Lautsprecher koppeln kann, ist im Flip 3 integriert. Was Denon allerdings in den kompakten Bluetooth-Speaker an akustischer Leistungsfähigkeit gesteckt hat, ist beachtlich, selbst die sehr solide Performance des JBL Lautsprechers kann hier nicht mithalten. Der BT Bamster von Teufel bietet eine dem Flip 3 ebenbürtige akustische Performance, ihm ist aber eine völlig andere Auslegung zu Eigen. Während beim BT Bamster eine kultivierte, sehr klare Wiedergabe im Fokus steht, legt der Flip 3 mehr Wert auf Spielfreude und ein mitreißendes Klangerlebnis. Der BT Bamster bietet eine exzellente Materialqualität mit Alu-Gehäuse und Metallgitter, allerdings ist der JBL Speaker anders konzipiert und wartet mit hoher Robustheit, Spritzwasserschutz und gar der Möglichkeit, den Flip 3 unter Wasser abzuwaschen, auf. Außerdem kann man diesen mit bis zu drei Geräten paaren und anderen JBL-Connect-fähigen Lautsprechern kombinieren, der BT Bamster unterstützt dafür aptX.

Fazit

JBL Flip3 Front Seitlich3

JBL legt nach! Der Flip 3 bietet durch zwei zusätzlich integrierte Passivradiatoren an der Seite eine höhere Tieftonperformance. Freunde eines dicken, kräftigen Bassfundaments wird es freuen, denn der Bluetooth-Speaker spielt hier mit verhältnismäßig sattem Punch auf - und meint es vereinzelt auch mal etwas zu gut. Insgesamt bietet der Lautsprecher aber eine angenehme, dynamische und mitreißende Atmosphäre und gehört definitiv zu den akustisch  leistungsfähigeren Kompakt-Lautsprechern. Besonders hebt er sich von der Konkurrenz durch die JBL Connect-Technologie ab, mit der man weitere kompatible Lautsprecher mit dem Flip 3 kombinieren und im Party-Modus spielen lassen kann. Außerdem können bis zu drei Geräte via Bluetooth verbunden werden. Als robuster Compagnon im Outdoor-Einsatz konzipiert, bietet er ein spritzwassergeschütztes, abwachsbares Gehäuse und bis zu 10 Stunden Akkulaufzeit.

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Robuster Bluetooth-Lautsprecher mit satter Bass-Performance und sinnvollen Verbindungs-Features
ueberragend
24.08.2015

+ Kräftige Bass-Performance
+ Dynamische, lebendige Akustik
+ Bis zu drei Bluetooth-Geräte
+ JBL Connect
+ Spritzwasserschutz
+ Abwaschbar
+ Solide Freisprech-Funktion
+ In acht Farben erhältlich
+ Bluetooth-Verbindung schnell aufgebaut

- kein aptX

 

Test: Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 24.08.2015

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