Samsung Gear 2 charcoal black

Spielzeug oder nützliches Gadget? Wie sinnvoll und praktisch Smartwatches wirklich sind, darüber lässt sich streiten. Während die einen das Konzept begrüßen, sind die anderen eher skeptisch und meinen, dass die Idee noch in den Kinderschuhen stecke. Geht es aber um den Faktor "Lifestyle" lässt sich nicht bestreiten, dass Smartwatches vielleicht einen neuen Trend auslösen. Oder wer wollte nicht schon einmal wie Michael Knight in seine Uhr zu seinem Auto sprechen?

Der SFT (06/2014) zufolge macht die Gear einen guten Eindruck. Nicht nur das gut verarbeitete Alu-Gehäuse, sondern auch das Display tragen dazu bei. Allerdings wird moniert, dass man auf dem Bildschirm bei starker direkter Sonneneintrahlung kaum etwas erkennen kann. Als praktisch erweisen sich weiterhin zwei Punkte: Zum einen funktioniert der Lagesensensor sehr gut und zum anderen werden Nachrichten im Unterschied zum Vorgänger direkt auf dem Display angezeigt. Das größte Manko ist allerdings der Umstand, dass die Smartwach nur mit Samsung-Smartphones kompatibel ist.

Gut finden die Tester von Gizmodo (17.05.2014) dagegen, dass sie wie eine gewöhnliche Uhr nach IP67-Standard wasser- und staubdicht ist. Demnach stellt das Händewaschen gar kein Problem dar und auch Baden sollte möglich sein, da sie bis zu einem Meter für 30 Minuten dicht hält. Kritik erntet die Kamera, die die Tester als "müde[n] Witz" bezeichnen. Welchen Vorteil hat man, wenn man zwar Bilder schießen kann, diese aber verwaschen und schlechter sind als bei Budget-Smartphones? Selbst für Schnappschüsse reiche die Bildqualität, entgegen der Ansicht der SFT, nicht aus. Damit lässt sich die Kamera nur als netter Gag verbuchen, den man sich hätte sparen können.

Den Platz hätte man stattdessen für einen größeren Akku nutzen können, der Laptopmag (19.05.2014) zufolge bei geringer Nutzung ca. zwei Tage hält und bei starker rund einen. Etwas Bauchschmerzen bereitet den Testern außerdem, dass die smarte Uhr kein Android-OS verwendet, sondern Tizen, was die App-Auswahl aktuell stark einschränkt. Prinzipiell klingen auch die weiteren Funktionen wie der Gesundheitstracker allesamt gut auf dem Papier, doch im Gebrauch treten hier und da Mängel auf. Beispielsweise kann man zwar den Herzschlag messen, das erfolgt aber im Vergleich zu Fitness-Armbändern recht langsam. Weiterhin gelingt die Bedienung auf der einen Seite flüssig, auf der anderen ist das Navigieren im Menü jedoch umständlich gelöst.

Die Gear 2 von Samsung weist zum Vorgänger zwar ein paar gute Verbesserungen auf, der große Wurf ist dennoch nicht gelungen. Das liegt zum einen an den nicht ganz so praxistauglichen Features und zum anderen am Preis. Viel lässt sich mit der Gear machen, aber im Alltag merkt man, dass die Funktionen nicht ganz ausgereift sind. Wenn man gleichzeitig aber einen Preis zahlt, für den man schon ein Mittelklasse-Smartphone erhält, sollte man wirklich ins Grübeln kommen. Wer jedoch den Spielzeugcharakter der Gear mag, der kann gerne zuschlagen. Jeder andere hingegen, der ein ausgereiftes Gadget erwartet, sollte sich besser in Geduld üben.