Smart 4 power und Smart 4 turbo
Die neuen Vodafone-LTE-Smartphones: Smart 4 power (links) und Smart 4 turbo (rechts).
Foto: Vodafone Deutschland
Egal, ob Smartphone oder Tarif: Wer LTE nutzen will, muss normalerweise etwas tiefer in die Tasche greifen. Nachdem der Mobilfunkanbieter erst vor Kurzem sein schnelles LTE-Netz auch für Prepaid-Kunden mit Callya-Tarif öffnete, stellt der Konzern nun die zwei neuen LTE-Smartphones Vodafone Smart 4 turbo und Smart 4 power vor. Mit Preisen ab 130 Euro sind sie auch für Kunden ohne Vodafone-Tarif günstig zu haben. COMPUTER BILD hat beide ausprobiert.



Erster Eindruck


Das Grunddesign der beiden Smart-4-Modelle ähnelt sich: Beide stecken in einem schwarzen Kunststoff-Gehäuse, dessen anthrazit-farbene Rückseite leicht aufgeraut ist. So liegen beide angenehm in der Hand. Erste Unterschiede: Im kleineren Smart 4 turbo (Hersteller: Yulong in China) lässt sich der Akku (1.880 mAh) einfach austauschen. Beim größeren Smart 4 power (Hersteller laut Aufdruck TCT Mobile Ltd. in China) ist er zwar sichtbar, aber fest verschraubt oder verklebt – dafür ist die Kapazität mit 3.000 Milliamperestunden fast doppelt so hoch.

Das Display


Einen superscharfen Full-HD-Bildschirm bekommt man in der Preisklasse unter 200 Euro nicht. Beide Smartphones bieten jedoch ein ausreichend scharfes Display (power: 960x540, turbo: 854x480 Pixel). Im Direktvergleich ist der Fünf-Zoll-Bildschirm des Smart 4 power eine Klasse besser als das 4,5-Zoll-Display des Smart 4 turbo: Er ist heller und zeigt kräftigere Farben auch beim Blick schräg von der Seite. Das Display des Smart 4 turbo dagegen wirkt etwas verwaschen. In der Preisklasse um 130 Euro sind hier das Motorola Moto E und das Lumia 630 besser.

Flottes LTE trotz Schnäppchenpreises


Die eigentliche Stärke aber ist der Zugriff aufs Internet: Beide Modelle sind für die derzeit (Juli 2013) schnellsten LTE-Verbindungen bis 150 Mbps gerüstet. Das ist vor allem für den Preisbereich unter 130 Euro eine kleine Sensation. Beide Geräte funktionieren auch in „fremden“ Mobilfunknetzen, zum Beispiel mit LTE-fähigen Discount-Tarifen von Konkurrenten wie Aldi Talk. Doch mit Vodafone-Tarif gibt’s noch eine interessante Gratis-Zugabe: Nutzer, die sich derzeit für eines der beiden Smartphones entscheiden, erhalten mit allen neuen Vodafone-CallYa-Smartphone-Tarifen sowie in den Einsteigertarifen „Smart S“ und „Smart M“ uneingeschränkten Zugang zum LTE-Hochleistungsnetz (bis zu 21,6 Mbit/s) – ohne gebuchte LTE-Datenoption und somit ohne zusätzliche Kosten.

Sind die Einsteiger-Geräte schnell genug?


Ja, zumindest wenn es um normale Anwendungen geht. Im Inneren steht in beiden Geräten ein Vierkern-Prozessor zur Verfügung: Qualcomm MSM8926 im turbo, Mediatek MTK6582M im power. Das Arbeitstempo liegt in beiden Fällen auf ähnlichem Niveau. Im Geekbench-3-Test erreichen beide einen Punktestand von knapp 350/1.150 (Single/Multicore). Das Galaxy S5 ist mit rund 950/2.800 Punkten fast dreimal so schnell. In der Praxis fällt der Unterschied aber weitaus weniger dramatisch aus. Deutlicher ist der Unterschied dagegen bei der Grafikleistung: Im Grafiktest GFXBench erreichen die Smart 4-Geräte nur rund ein Sechstel der Grafikleistung von Galaxy S5 und HTC One M8. Das ist bei aufwendigen Spielen zu spüren. Immerhin: Der Arbeitsspeicher ist mit einem Gigabyte für diese Klasse ordentlich. Dafür leiden beide Geräte an der typischen Krankheit günstiger Android-Smartphones: Von vier Gigabyte internem Speicher bleiben für eigene App-Installationen gerade mal rund zwei Gigabyte frei. Wer größere Spiele- oder Navi-Apps installieren will, kommt somit schnell an die Grenzen. Musik, Fotos und Videos dagegen lassen sich optional auch auf einer Speicherkarte auslagern (bis zu 32 GB), die man dazukaufen muss. Wer viele Apps installieren will, ist daher mit dem Moto G (ab 160 Euro ohne LTE, ab 199 Euro mit LTE) oder einem Windows Phone besser bedient.

Kamera


Auf beiden Smart-4-Modellen steht eine Fünf-Megapixel-Kamera auf der Rückseite sowie eine 0,3-Megapixel-Frontkamera zur Verfügung. Die Frontkamera liefert verschwommene Bilder, die allenfalls für Videotelefonate taugen. Auch die Bildqualität der Hauptkamera kann nicht überzeugen und erreicht nicht die Qualität etwa von Moto G oder Lumia 630.

Software-Ausstattung


Mit Android 4.4 KitKat sind die Smartphones auf dem neusten Stand. Zusätzlich zu den normalen Apps sind einige spezielle Vodafone-Apps installiert. Besonderheit: Beide Geräte sind via NFC auch für das Bezahlen via Handy vorbereitet. Dem Smart 4 power liegen zudem zwei NFC-Aufkleber bei, mit dem man über die vorinstallierte App „NFC Aufgaben“ wiederkehrende Einstellungen automatisiert. Ein Aufkleber ist ab Werk fürs Auto gedachtet und startet automatisch Bluetooth für die Freisprechanlage sowie Google Maps zur Navigation, wenn man das Handy kurz daranhält. Den anderen klebt man auf den Nachttisch, um abends in einem Schritt das Handy stummzustellen und die Uhranzeige mit Wecker aktivieren. Wer will, kann via App auch andere automatische Aktionen programmieren.

Einschätzung: Vodafone Smart 4


Schnelles LTE, NFC mit Bezahlfunktion und eine Frontkamera: Für 130 Euro bietet das Smart 4 turbo viele Funktionen, die sonst nur deutlich teurere Smartphones mitbringen. Für Einsteiger ist das turbo somit eine gute Wahl – sofern man sein Smartphones nicht wirklich zum Fotografieren nutzt. Das Smart 4 power wiederum kann mit einem sehr ausdauernden Akku und gutem Bildschirm punkten. Zum Aktionspreis von 170 Euro (mit Callya-Karte, die man sofort kündigen kann) ist auch dies ein Preistipp. Einziger Haken beider Geräte: Der interne Speicher ist zu klein für ausgiebige App-Installationen. Alternative mit mehr Speicher: Das brandneue Moto G LTE oder das Lumia 625 bieten ebenfalls LTE sowie eine bessere Kamera und kosten ebenfalls weniger als 200 Euro.

Preise und Verfügbarkeit


Das Vodafone Smart 4 power ist seit dem 15. Juli im Paket mit einem CallYa-Tarif für 169,90 Euro erhältlich. In Verbindung mit dem Smart-S- (monatlich 12,99 Euro) und Smart-M-Tarif (monatlich 19,99 Euro) werden einmalig 19,90 Euro fällig. Das Smart 4 turbo schlägt mit 129,90 (CallYa) beziehungsweise einem Euro (Smart S und Smart M) zu Buche.