Testfazit

Testnote

2,4

gut

Die SX710 ist dicker als die günstigere SX610, erlaubt aber manuelle Einstellungen und hat einen größeren Zoom mit praktischer Porträt-Automatik. Trotz identischem 20-Megapixel-Sensor wirken die Fotos etwas schärfer als die der SX610.

Pro
  • Gute Bildqualität
  • Großer Zoom
  • Praktische Zoomtaste
  • WLAN
Kontra
  • Langsamer Serienbildmodus
Ein ewiges Thema in der Fotografie: Sind zuviel Megapixel schlecht für die Bildqualität und wieviele Pixel dürfen sich maximal auf einem winzigen Aufnahmesensor einer Kompaktkamera tummeln? Canon scheint sich sicher, dass viele Pixel nicht unbedingt schlecht sind und verpasst dem Sensor der Canon Powershot SX710 HS satte 20 Megapixel. Wie gut die Kamera damit abschneidet, zeigt der Test.

Passt noch rein


Die Canon Powershot ist wahrlich nicht die kleinste Kompakte auf dem Markt, aber mit ihren 269 Gramm und Abmessungen von 11,3x6,6x3,5 Zentimeter passt sie noch gerade so in die Hosentasche. Optimale Voraussetzungen, um jederzeit einsatzbereit zu sein. Einmal gezückt, sorgt das Zoomobjektiv dafür, dass jedes Motiv eingefangen werden kann. Laut Hersteller zoomt es 30-fach, der Test ergab einen 25,7-fachen Faktor. Auf Kleinbild-Maße umgerechnet deckt die Kamera damit einen Brennweitenbereich von 27 bis 694 Millimeter ab. Die Lichtstärke beginnt bei 1:3,2 und endet bei maximaler Teleeinstellung bei 1:6,9 – das ist nicht sonderlich lichtstark, in dieser Klasse aber der übliche Bereich. Zur Motivsuche steht jedoch nur das Display auf der Rückseite zur Verfügung, einen Sucher hat die SX710 HS nicht.

Canon Powershot SX710 HS
Ein Druck auf die seitlich angebrachte Taste und die Kamera zoomt, sobald Personen im Bild sind, automatisch.
Foto: COMPUTER BILD

Manuell oder automatisch


Das Moduswahlrad der Canon bietet das ganze Spektrum: Automatik, Halbautomatik, manueller Modus, Szene-, Kreativ- und Sportmodus sowie den Videomodus. Unterhalb davon gibt es ein kleines Einstellrad, mit dem sich etwa die Blende korrigieren lässt. So viele Möglichkeiten bieten sonst eher teurere Kameras. Entscheidet man sich für die Automatik, nimmt die Kamera einem alle Einstellungen ab. Passend dazu: An der linken Seite gibt es eine weitere kleine Taste. Damit lässt sich eine Zoomautomatik aktivieren. Fortan zoomt die Kamera dann selbstständig auf das Gesicht oder den Oberkörper von Personen.

Überzeugende Bildqualität


20 Megapixel auf einem 6,2x4,6 Millimeter großem Sensor – da stellt sich die Frage: Wie gut sind die Fotos der SX710? Im Test hinterließ die Kompakte einen guten Eindruck. Die Fotos bei Tageslicht waren hell und detailreich und wiesen nur ein leichtes Bildrauschen auf. Bei wenig Licht rauschte es bei höheren ISO-Werten um ISO 1600 erkennbar mehr, blieb aber immer noch akzeptabel. Schaltet man den Blitz zu, werden die Fotos etwas zu dunkel belichtet, obwohl der Blitz eine Reichweite von knapp über 1,3 Meter hat – ordentlich für eine Kompaktkamera.
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Schnell am Start, mäßiges Tempo


Wer gerne actionreiche Szenen im Serienbildmodus fotografiert, könnte mit der Canon SX710 HS Probleme bekommen, denn sie schaffte im Test gerade einmal 3,88 Fotos pro Sekunde. Da ist die Konkurrenz bereits flotter unterwegs. Die Auslöseverzögerung ist mit 0,2 Sekunden sehr gut, der Start aus dem Stand-by dauert nur schlappe 0,1 Sekunden.

Fazit


Die Canon Powershot SX710 HS wandelt ihre 20 Megapixel sehr gut in detailreiche Fotos um. Das Bildrauschen bleibt konstant auf einem akzeptablen Niveau. Praktisch ist der große Zoom und die zuschaltbare Zoomautomatik. Jetzt müsste sie nur noch schnellere Serienbilder aufnehmen.

Alternative


Ungefähr auf gleichem Fotoniveau, aber zusätzlich mit elektronischem Sucher und cleverem Einstellrad ums Objektiv, ist die Panasonic Lumix DMC-TZ71 eine passende Alternative. Sie ist jedoch knapp 100 Euro teurer als die Canon Powershot SX710 HS.