Testfazit

Testnote

3,0

befriedigend

Das Samsung Galaxy S5 ist das letzte Galaxy der S-Klasse mit klassischem Kunststoff-Gehäuse und wechselbarem Akku. Auch wenn das Design etwas altbacken wirkt, kann sich die Technik noch sehen lassen. Zudem ist es wasserdicht und eignet sich mit den Fitness-Funktionen und dem Pulsmesser daher auch für Trainingseinheiten im Regen. Es ist das erste Galaxy mit Fingerabdrucksensor. Dank Gratis-Update auf Android 6 Marshmallow ist die Software auf aktuellem Stand.

Pro
  • Sehr hohes Arbeitstempo
  • Großes, scharfes, kontrastreiches Display
  • Wasser- und staubdicht
  • WLAN-ac-fähig
  • Speicherkartenschacht
  • Akku auswechselbar
Kontra
  • Keine
Spätestens seit dem Erscheinen des Samsung Galaxy S7 und Galaxy S7 Edge sowie dem in der gesamten Galaxy-S-Familie eingezogenen schicken Design ist das Galaxy S5 ein wenig in Vergessenheit geraten. Doch tot ist es noch lange nicht: Zum einen hat es (ähnlich wie sein Brudermodell S5 neo) durchaus Vorteile wie das wasserdichte Gehäuse und den wechselbaren Akku, bei denen die neuste Generation passen muss. Zum anderen steht seit heute (24. Juni 2016) auch für Galaxy-S5-Modelle aus dem freien Verkauf ein Software-Update bereit, mit dem das frühere Flaggschiffe auf einen Schlag noch einmal eine Verjüngungskur erhält.

Update: Android 6.0.1 für Galaxy S5
Foto: COMPUTER BILD

Android 6.0.1: Was bringt es Galaxy-S5-Nutzern?


Endlich ist Android 6.0.1 Marshmallow auch für das Galaxy S5 verfügbar: Nach Aufruf der Einstellungen kann man das Update über WLAN unter dem Menü Geräteinformationen und Software-Updates abrufen. Nach einem Neustart dauert es erst einmal eine Weile, bis alle Dateien sowie laut Anzeige 291 Apps auf den neusten Stand gebracht sind. Anschließend lädt das System noch weitere App-Updates etwa für Google-Systemapps herunter. Zudem erfolgt ein Hinweis: Die eingestellte Chat-App WeChat wird entfernt. Spannende Frage vor dem Update war, ob Samsung unter Android 6 auch beim Galaxy S5 wie schon beim Samsung Galaxy S7 keine App-Installationen auf Speicherkarte erlaubt. Die Antwort dürften manche bedauern: Ja, auch beim Galaxy S5 sind Speicherkarten nur als sogenannter mobiler Speicher nutzbar, also nur für Daten wie Fotos, Musik, Videos oder Dokumente. Wer viele Apps nutzt oder in Streaming-Apps wie Spotify oder Watchever vor dem Urlaub noch schnell ein großes Paket an Musik oder Videos laden will, schaut so in die Röhre. Bei anderen Geräten wie dem Moto G4 oder HTC 10 dagegen kann man den internen Speicher auch durch Speicherkarten ersetzen.

Samsung Galaxy S5: Schlechtwetter-Gehäuse


Das S5 ist im Vergleich zum S4 rund 1,5 Millimeter gewachsen, bleibt einigermaßen handlich – kein Vergleich mit dem deutlichen größeren Galaxy Note 3 (5,7 Zoll zu 5,1). Die Maße des S5: 142x72,5x8,1 Millimeter, bei einem Gewicht von 145 Gramm. Der Bildschirm ist eingerahmt von einer silbernen Kante und einem dunklen Gehäuserahmen – alles aus Kunststoff. Der Akkudeckel ist beim S5 strukturiert und gummiert. Er ist griffiger als beim Vorgänger. Die Rückseite gibt es in Schwarz, Weiß, Metallic-Blau und Gold. Wer will, tauscht sie gegen ein Klappcover aus. Anders als beim Galaxy S6 oder S6 Edge ist der Akku mit wenigen Handgriffen austauschbar. Und noch ein Vorteil: Das S5 ist staub- und wasserdicht nach IP67 (zumindest, wenn man den Gehäusedeckel richtig aufsetzt und die Klappe vor der USB-Schnittstelle schließt). Einmalig in der Galaxy-S-Familie.

Samsung Galaxy S5: Verbessertes Display


Das Display legt von fünf (S4) auf 5,1 Zoll zu. Das AMOLED-Display erstrahlt weiterhin in scharfer Full-HD-Auflösung (1920x1080 Pixel), doch der Bildschirm ist besser als beim S4: Er ist heller (437 zu 332 cd/m²), gibt Farben sehr exakt wieder und hat einen extrem guten Kontrast von 1.794:1 (S4: 744:1). Das „Next Generation Full HD Adaptive Display“ im S5 passt Helligkeit, Kontrast und Farbtemperatur den jeweiligen Bedingungen perfekt an. Tatsächlich sind vor allem beim Betrachten von Fotos auf dem Display des Galaxy S5 mehr Details und Kontraste zu erkennen – in gleißendem Sonnenlicht sieht man zwar nicht allzu viele Details, aber das ist bei fast allen Smartphones ähnlich. S6 und S6 Edge bieten zwar noch mehr Bildpunkte, aber diesen Unterschied sehen Sie unter normalen Umständen nicht.

Mobile World Congress

Samsung Galaxy S5: Das Superphone im Hands-on

Samsung Galaxy S5: Kamera


Laut Samsung hat das S5 „die beste Kamera aller Smartphones“. Zugegeben, das war lange vor der Präsentation des Galaxy S6 und vor dem iPhone 6. Die Auflösung im Datenblatt wächst von 13 Megapixel beim S4 auf 16 Megapixel. Das Labor ermittelt ein anderes Ergebnis: Während beim S4 am Ende 11,4 Megapixel auf dem Zettel standen, kommt das S5 trotz höherer Herstellerangabe nur auf magere 6,7 Megapixel. Die Note im strengen Foto-Sichttest verschlechtert sich von 3,50 auf 3,90. Auch beim Tempo fürs Auslösen und Speichern schlug sich das S4 besser. Insgesamt ist die Kamera des S5 zwar gut, aber eine Verbesserung bleibt aus. Dabei verspricht Samsung, dass der Autofokus mit 0,3 Sekunden rund dreimal so schnell sein soll wie beim Vorgänger S4. Als Mittel gegen zu dunkle Gegenlichtaufnahmen hat Samsung für HDR-Aufnahmen einen speziellen Chip verbaut. Wie beim iPhone lässt sich der Schärfefokus durch Tippen auf den entsprechenden Bildausschnitt einfach verlagern.

Samsung Galaxy S5: Fingerabdruck


Apple hat es vorgemacht, jetzt hat auch Samsung einen Fingerabdrucksensor integriert. Die Erkennung funktionierte im Praxistest recht gut. Der Fingerabdrucksensor ist unauffällig in der Hometaste auf der Frontseite eingebaut. Die Handhabung ist simpel: Man muss den Finger nur über die Taste ziehen – zur Einrichtung acht Mal. Anschließend lassen sich auch PayPal-Einkäufe per Fingerabdruck freigeben, Fotos, Filme und eigene Dateien im Privat-Modus vor neugierigen Blicken verbergen. Natürlich hat COMPUTER BILD versucht, den Fingerabdrucksensor auszutricksen, was auch gelang, obwohl sich das S5 etwas störrischer gab als das iPhone 5S. Beim Galaxy S6 reicht übrigens Auflegen des Fingers. Sie müssen nicht mehr wischen.

Samsung Galaxy S5: Funknetzwerke


Das Galaxy S5 holt viel aus dem WLAN-ac-Standard heraus: Dank zweifacher Antennen (2x2) lässt sich das WLAN-ac-Tempo potenziell verdoppeln, sofern man einen passenden Router hat. Der schnelle LTE-Mobilfunk und DSL lassen sich im „Download Booster“ kombinieren. Die Sende- und Empfangsleistung verbesserte sich im Vergleich zum S4. Die Strahlenbelastung ist niedrig.

Tempo Benchmark Galaxy S5 vs S4
Grafik-Primus S5: Im Benchmark GFXBench (Test: Manhattan Offline) überflügelt das S5 mit 726 Punkten und 11,7 fps (Bilder pro Sekunde) das S4 (319 Punkte, 5,1 fps) um mehr als das Doppelte.
Foto: COMPUTER BILD/Samsung

Samsung Galaxy S5: Sehr hohes Arbeitstempo


Im S5 läuft nicht der erwartete neue Achtkern-Prozessor von Exynos, sondern der bekannte Snapdragon 800 mit vier Kernen. In Kombination mit dem aktuellen Android 4.4.2 ließen sich Menüs und Apps sehr flüssig bedienen. Beim Benchmark-Programm AnTuTu wies sich das Serien-Testgerät als SM-G900F aus und erreichte 35.435 Punkte – ähnlich viel wie das Galaxy Note 3. Der Arbeitsspeicher umfasst 1.856 Megabyte, als freien internen Speicher des 16-Gigabyte-Modells zeigte das Testprogramm CPU-Z ohne installierte Apps 10,72 GB an. Alternativ soll es auch ein Modell mit 32 GB geben. Den flotten Grafikchip Adreno 330 findet man ebenfalls im Galaxy Note 3. In Kombination aus Messwerten und Benchmarks stand am Ende eine gute Note für das Arbeitstempo.

Samsung Galaxy S5 vs. iPhone 5S
Galaxy oder iPhone? Fakten gibt es im Artikel: „Ein ungleiches Duell: Galaxy S5 vs. iPhone 5S“.
Foto: Samsung/Apple/COMPUTER BILD

Samsung Galaxy S5: Fitness


Die mit dem S4 eingeführte App S-Health liegt jetzt in Version 3.0 vor – sie dient als Schrittzähler und als persönlicher Trainer. Wenn man den Finger auf die Blitzleuchte legt, ermittelt die App den Puls. Wie Samsungs neue Gear-Uhren oder das Fitness-Arband Gear Fit ist S-Health durch Zusatz-Apps erweiterbar.

» Test: Die besten Smartphones

Samsung Galaxy S5: Solider Akku


Laut Samsung soll der Akku im S5 bis zu 20 Prozent länger durchhalten als beim S4. Insgesamt verbesserte sich die Ausdauer-Note zwar auf 2,73 aber im praxisnahen Anwendungsmix von COMPUTER BILD hielt das S5 nicht länger durch als das S4. Knapp Elf Stunden sind aber ein ordentlicher Wert, damit liegt das S5 noch vor dem neueren Samsung Galaxy S7 (knapp neun Stunden). Für Notfälle gibt es einen extremen Stromsparmodus, der die Funktionen im Handy aufs Allernötigste reduziert und den Bildschirm mit optimiertem Grauwert darstellt.

» Smartphones und Handys: Die Dauerläufer

Samsung Galaxy S5: Menüstruktur


Die Kombination aus Android und Samsung-Zusatz-Software erweist sich bisher als enorm leistungsfähig – sorgte aber oft für so viele Optionen, dass sich ungeübte Anwender in den Weiten der Menüstruktur verlieren. Beim S5 hat Samsung die Oberfläche zumindest grafisch etwas überholt. Die Programm- und Funktionssymbole sind schlichter gestaltet. Da im Einstellungsmenü jetzt jede Funktion ein eigenes buntes Icon erhält, sieht das Ganze zwar hübscher aus, nimmt aber mehr Platz ein – und die Logik hinter der Anordnung der Einstellungen ist noch schwerer zu erkennen. Seit Januar 2015 ist das Update auf Android 5.0 Lollipop verfügbar.» Übersicht: Die wichtigsten neuen Smartphones und Tablets

Samsung Galaxy S5: Das sagen die Amazon-Kunden


Bei Amazon erhält das Galaxy S5 eine durchschnittliche Bewertung von vier Sternen. Neben zahlreichen positiven Kritiken, gibt es jedoch auch einige negative. Die Kunden schätzen vor allem die verbaute Technik und Leistung, das AMOLED-Display und die gute Kamera. Der Akku weiß allgemein zu gefallen, da dieser austauschbar ist. Die Laufzeit bewerten die Nutzer hingegen sehr unterschiedlich. Probleme gibt es anscheinend mit Speicherkarten. Auch die Anzahl an Bloatware gefällt vielen nicht, das selbe gilt für den in Relation zum Preis vermeintlich minderwertigen Look.

» Alle Nutzerwertungen zum Samsung Galaxy S5

Für wen empfiehlt sich das Galaxy S5?


Wer ein Galaxy S4 besitzt, findet im S5 keinen triftigen Grund zum Umstieg, denn langsam ist auch das S4 nicht und Infrarot-TV-Fernbedienung und Schrittzähler hat es auch. Fingerabdrucksensor, Pulsmesser und ein wasserdichtes Gehäuse allein reichen wohl den wenigsten als Argumente für einen Neukauf. Besitzer eines Galaxy S3 werden beim Umstieg vom flotten Arbeitstempo, der scharfen Kamera und dem schlankeren Gehäuse begeistert sein. Im Vergleich zu Galaxy S6 und S6 Edge punktet das S5 mit dem viel kleineren Preis, Speicherkartenschacht, wechselbarem Akku und einem wasserdichten Gehäuse.

Fazit: Samsung Galaxy S5


Das Samsung Galaxy S5 hat weiterhin seine Qualitäten und muss sich technisch nicht verstecken. Mit seinem guten Technikmix ist es in der COMPUTER BILD-Bestenliste weiterhin recht gut platziert. Und spätestens das Update auf Android 6.0.1 hat dem einstigen Bestseller neues Leben eingehaucht. Tipp: Ein neuer Akku verhilft hier alten Geräten oft wieder zu stabilerer Leistung. Allerdings wirkt das Plastik-Design nicht mehr zeitgemäß. Für Neukäufer ist das Galaxy S5 somit kein wirklicher Tipp mehr, sofern man nicht unbedingt auf einen Wechselakku oder ein wasserdichtes Gehäuse angewiesen ist. Die bessere Alternative ist derzeit das Galaxy A5 (2016). Auch das Nachfolgemodell Galaxy S6 ist mittlerweile eine Alternative, der Aufpreis zum Galaxy S5 liegt deutlich unter 100 Euro.
Das Galaxy S5 ist seit dem 11. April 2014 in rund 150 Ländern erhältlich. Die UVP lag bei 699 Euro. Bei Amazon bestellbar: 16-Gigabyte-Variante in Schwarz, Blau, Gold, Weiß.

» Im Video abgecheckt: Samsung Galaxy S5
» Samsung Galaxy S5, Sony Xperia Z2, LG G Pro 2: Topmodelle im Vergleich
» Jetzt zum Download: Die Apps der Woche