Denon AVR X2300W

Laut GfK-Auswertung (März 2016) ist Denon der Markführer in der Kategorie AV-Receiver. Um es zu bleiben, präsentierte man in der Preisklasse um die 700 Euro einen neuen AV-Receiver. Der AVR-X2300W ist eine Weiterentwicklung des X2200W und unterscheidet sich auf den ersten Blick kaum. Seine Leistung ist identisch und auch äußerlich ist er dem Vorgänger zum Verwechseln ähnlich.

Gewohnte Optik und wieder jede Menge Anschlüsse

Dass es beim Design kaum Unterschiede gibt, ist auch areadvd.de (30.05.2016) gleich als erstes aufgefallen. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn auch das 2016er Modell ist wieder sauber verarbeitet und gut designt. Die beiden Drehregler für die Quellwahl und die Lautstärke vereinfachen die Bedienung und das Display ist ordentlich aufgelöst. Nur die Frontanschlüsse ohne Abdeckung fand areadvd.de nicht besonders schön. Auf der Rückseite befinden sich zahlreiche Anschlüsse. Wie beim Vorgänger gibt es zwei HDMI-Ausgänge und gleich acht HDMI-Eingänge mit HDCP 2.2 (sieben hinten, einer vorne), was in der Preisklasse keine Selbstverständlichkeit ist. Ansonsten ist an Anschlüssen nahezu alles dabei, nur auf einen dedizierten Phono-Eingang muss man verzichten.

Einfache Bedienung und automatische Einmessung

Während einige AV-Receiver auf eine Fernbedienung verzichten und stattdessen nur auf eine Remote-App fürs Smartphone setzen, gibt es hier beim X2300W wieder eine klassische Fernbedienung mit übersichtlichem Layout. Auf eine Bedienung via App muss man aber nicht verzichten. Dabei hat Denon der Remote-App sogar eine komplett neue Optik spendiert. Auch wenn die Bewertungen im App-Store wenig verheißungsvoll sind, so funktionierte bei areadvd.de alles ohne Probleme. Auch die Redaktion der Heimkino 07-08/2016 hatte, dank Schnellstartanleitung und Einrichtungsassistenten, keine Schwierigkeiten beim Setup. Zur Einmessung kommt wieder Audyssey MultEQ XT zum Einsatz. Zudem korrigiert Audyssey Dynamic Volume Lautstärkeunterschiede zwischen verschiedenen Quellen oder bei zu lauter Werbung. Ein weiteres Feature ist der sogenannte Compressed Audio Restorer, der stark komprimierte Audio-Dateien klanglich aufwerten kann. Dekodiert werden Atmos Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio. DTS:X kommt per Firmware-Update.

Riesige Formatunterstützung und 4K-Upscaler

Zu den wenigen Neuerungen gehört das Dual-Band-taugliche WLAN-Modul. Dies arbeitet nun stabiler, so die Heimkino-Redaktion. Mit an Bord sind auch DLNA, AirPlay und Bluetooth. Selbstverständlich gibt es auch ein UKW-, Internet-Radio (vTuner) und Spotify. Der Mediaplayer kann HiRes-Audio-Streaming (24 Bit / 192 kHz) mit FLAC, ALAC, WAV, AIFF und DSD. Außerdem wird erstmals bei allen Formaten die Gapless-Wiedergabe unterstützt. Im Videobereich kann man den Kontrast, die Helligkeit, die Farbsättigung, die Rauschunterdrückung und die Konturenschärfe selber nachjustieren. Unter dem Begriff „I/P & Scaler“ stehen ein De-Interlacer und ein Upscaler zur Verfügung. Man kann nahezu jedes Format auf 4K hochskalieren. Beim Upscaling eines BD-Films auf 4K kommen Details sehr gut zur Geltung und Bewegung sehen scharf aus, allerdings trübt etwas Scalingrauschen gelegentlich den positiven Gesamteindruck, so areadvd.de. Ein Upscaling von analogem Material ist aber nicht mehr möglich.

Klangtuning, statt mehr Leistung

Im Vergleich zum Vorgänger hat sich an der Leistung nichts getan. Die Siebenkanal-Endstufe schafft wieder 7 x 150 Watt an 6 Ohm. Laut Messungen der Heimkino-Redaktion werden im Stereobetrieb 110 Watt an 8 und 153 Watt an 4 Ohm geliefert. Bei Belastung von fünf Kanälen gibt es 100 Watt an acht und 85 Watt an vier Ohm. Wird es dem Receiver aber zu viel, so schaltet ihn eine Schutzschaltung zuverlässig ab. Im Gegensatz zur Leistung wurde der Klang leicht verbessert, so die Tester mehrheitlich. Die Audiovision-Redaktion war von der Dynamik und der Räumlichkeit überzeugt. Für die Musikwiedergabe empfiehlt man die Loudness-Schaltung Dynamic EQ, die dem Klang mehr Volumen und Glanz verleiht. Auch areadvd.de war von den räumlichen Fähigkeit beeindruckt, lobte aber vor allem die verbesserte Stimmwiedergabe.

Fazit

Wie schon der Vorgänger, so bietet auch der X2300W wieder eine üppige Ausstattung, eine einfache Bedienung und einen tollen Klang zum fairen Preis. Größere Veränderungen muss man jedoch mit der Lupe suchen. Schallplattenfreunde werden einen Phono-Eingang vermissen und sollten sich eher den Pioneer VSX-1131 genauer anschauen.